Es gibt derzeit drei große Forschungsschwerpunkte an der Abteilung, die alle miteinander verknüpft sind:
- Versorgungsforschung im Primärversorgungssektor: Zugangspunkte zum Gesundheitssystem, starke Primärversorgungskonzepte und Implementierungsmöglichkeiten ins österreichische Gesundheitssystem, Versorgungspfade, Unterstützung von Hausärzt:innen bei der komplexen gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen und anderen Migrant:innen, Sichtbarmachen von den Herausforderungen der Hausärzt:innen im Rahmen der SARS-CoV-2 Pandemie, Sichtbarmachen der Stimmen der Patient:innen im Rahmen von Gesundheitsreformen (patient involvement)
- Telemedizin in der Primärversorgung: Wie ist der Status quo, wo liegen die Herausforderungen der Hausärzt:innen in Bezug auf die Telemedizin und ihre Rahmenbedingungen (organisatorisch, rechtlich, finanziell). Vor allem das Thema Videokonsultationen und HealthApps/DiGAs stehen derzeit im Fokus des Interesses.
- Infektiöse Erkrankungen und ihre Langzeitfolgen: Bei diesem Schwerpunkt stehen vor allem Antibiotika, Antibiotikaresistenzen und das Wissen dazu im Fokus des Interesses sowie das durch SARS-CoV-2 ausgelöste Covid-19 und Long-Covid sowie die spezifische Form, das Post-Covid-Syndrom. Im Rahmen von Long-Covid bin ich zum Beispiel maßgeblich beteiligt am aktuellen Update der österreichischen Long-Covid S1 Leitlinie und dem dazugehörigen Webtool. Aktuell laufen bereits erste Studien zum Thema Patient:innen-Karrieren und Herausforderungen der hausärztlichen Versorgung in Bezug auf Long-Covid und Post-Covid. Auch Präventionsmöglichkeiten, Behandlungspfade und Behandlungsmöglichkeiten werden genau unter die Lupe genommen (z.B. hat eine Studie bei Hausärzt:innen schon sehr früh im Verlauf der Pandemie gezeigt, dass die frühen SARS-CoV-2 Test-Kriterien zu kurz gegriffen waren), womit sich wieder der Kreis zu Schwerpunkt 1 schließt. Und nachdem es gerade in der Versorgung von schwer kranken Post-Covid Patient:innen mit dem ME/CFS-Typ sowohl aufsuchende Behandlung als auch unterschiedlichste telemedizinischen Lösungen braucht, (Videokonsultationen, DiGAs) auch der Kreis zu Schwerpunkt 2.